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CTH 458.51

Citatio: F. Fuscagni (ed.), hethiter.net/: CTH 458.51 (INTR 2014-01-14)

Fragment eines Beschwörungsrituals von einem AZU-Priester durchgeführt (CTH 458.51)

Textzeugnisse

A

A1

KBo 23.10

82/f

A2

+ KBo 43.37

87/g

Literatur

Otten 1971, 38; Polvani 1988, 86-87; Haas 1998, 158; Groddek 2004b, 73-74.

Editionsgeschichte und Inhaltsübersicht

Das Fragment 82/f wurde von H. Otten 1976 in Autographie als KBo 23.10 vorgelegt. Er bezeichnete den Text als „Beschwörungsritual mit Spannen einer Kuhhaut und eines Schaffelles, Hantieren mit neun brennenden Fackeln“ (KBo 23, S. IV). Das zweite Fragment (87/g) wurde von Ch. Rüster im Jahr 2002 als KBo 43.37 publiziert. Der Join geht auf D. Groddek 2004b zurück.

Es handelt sich um ein Beschwörungsritual in mittelhethitischem Duktus (IIc), bei dem besonders die Ligaturen von A+NA und KA+TA auffallen.

Trotz seines größeren Umfanges zeigt das Ritual kein besonderes Merkmal, das die Zuweisung zu einer bestimmten Gattung erlauben könnte. Der Ritualführer ist ein AZU-Priester. In dem ersten Teil der Vs. werden die Ritualhandlungen an einem Fluss, im zweiten Teil an einer Quelle (vermutlich immer in der Nähe von den Fluss), in die mehrere Substanzen geschüttet werden, durchgeführt. In keinem Fall ist ein Parallelismus zu anderen Ritualtexten zu entdecken. In der Rs. ist die bereits von Otten 1976 erwähnte Ritualhandlung hervorzuheben, in der eine Kuhhaut und ein Schaffell gespannt werden (kolon 38). Es handelt sich um ein ungewöhnliches Verfahren, das an anderer Stelle nicht belegt ist. In Hinblick auf die kola 46-47 ist KUB 44.7, 6'-7' (CTH 785) zu vergleichen, ein zu dem hurritischen Festritual für den Berg Ḫazzi gehörendes Fragment: auch hier kommen neun Fackeln zusammen mit dem Obst GIŠḫilašummi- vor. Die zwei hurritischen Ritualtermini in Rs? IV 28'-29' (enumašši und ambašši) am Ende des Fragments weisen auf das hethitisch-hurritische Milieu1. Der sehr fragmentarische Kontext erlaubt keine weiteren inhaltlichen Betrachtungen.

© Universität Mainz – Altorientalische Philologie/Institut für Altertumswissenschaften

1

Auch die Durchführung des Rituals durch einen AZU kann als Merkmal hethitisch-hurritischer Rituale herangezogen werden.


Editio ultima: 2014-01-14






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